Das Wappen von Denklingen

Der links hingewendete Weih war das Stammwappen des Ortsadels der Herren von Denklingen. Der Dreiberg weist auf die Hügellage Denklingens hin und die Farben Weiß-Rot auf die frühere Zugehörigkeit zum Hochstift Augsburg. Weitere Informationen und Wappenerklärung auf www.hdbg.eu.

Das Wappen von Epfach

Das Epfacher Wappen zeigt eine römische Öllampe gemeinsam mit dem goldenen Christogramm. Weitere Informationen und Wappenerklärung auf www.hdbg.eu.

2000 Jahre Epfach – der Gemeindeteil hat wahrlich eine reiche Geschichte. Schon 14 v. Chr. errichteten die Römer auf dem Lorenzberg eine Militärstation. An der Stelle des heutigen Dorfes entwickelte sich die Stadt Abodiacum. Hier kreuzten sich die Römerstraßen Augsburg – Verona (Via Claudia Augusta) und Kempten – Salzburg. Dort, wo man auch den Lech überquerte, entstand der damals bedeutendste Straßenknotenpunkt des südlichen Bayerns.

Denklingen und Dienhausen

Denklingen dürfte um 500 n. Chr. bei der germanischen Landnahme gegründet worden sein, auch wenn es erst 1160 urkundlich als Denchelingen angeführt wird, was so viel wie  "bei den Leuten des Denchilo" bedeutet. Es befand sich wahrscheinlich schon unter Zugehörenden von Abodiacum (Epfach), welche Bischof Wikterp im 8. Jahrhundert besaß. Seit 1059 sind der Denklinger und Sachsenrieder Forst - auch als Königsschenkung – urkundlich bezeugt. 1164 wird Denklingen mit zwei ganzen Höfen, 24 Huben und drei Sölden beschrieben. 1186 ist der Ort im Besitz des Bischofs von Augsburg. In der Bestätigungs Bulle von Papst Urban III. im Jahre 1186 an den Bischof Udalschalk in Augsburg wird Denklingen ausdrücklich genannt. Im selben Jahr verlieh der Bischof als Landesherr einen Teil seines Besitzes zu Denklingen an die "Milites de Denchelingen", die sich "Ritter von Denklingen" nannten. Dieser Ortsadel ist auch 1262 und 1368 nachgewiesen. Einer davon, Ulrich von Denklingen, führt als Abt vom Kloster St. Mang von 1336 bis 1347 im Wappen einen Falken auf Dreiberg – daher stammt das Gemeindewappen. Sie bewohnten wohl auf dem Vogelherd eine Burg, die im Bauernkrieg 1525 zerstört worden sein soll. Die Bischöfe verkauften oder versetzten in Geldnöten die ihnen gehörenden Güter oder den ganzen Ort an Ritter, Klöster oder Bürger. In besseren Zeiten erwarben sie jedoch alles wieder zurück, bis ganz Denklingen bischöflich war und bis 1803 blieb. Die Bewohner waren leibeigen, das Land war Lehensgut. In Denklingen bestand ein eigenes Dorfgericht. Für die hochstiftliche Forstverwaltung der Distrikte von Frankenried bis Sachsenried und Leeder stand schon ab 1555 ein Forst- und Jägermeister in Denklingen an der Spitze.

Ab 1803 befinden sich alle Ämter in Buchloe und ab 1862, nach der Trennung von Verwaltung und Justiz, gehörte Denklingen erstmals zum Bezirksamt Kaufbeuren. Das Forstamt wurde 1803 nach Kaufbeuren, 1885 nach Dienhausen und 1917 bis 1973 nach Denklingen zurück verlegt. Im 30-jährigen Krieg hatten Land und Leute schwer zu leiden. Die Pest ließ nur wenige Menschen am Leben. Neun Männer gelobten eine jährliche Wallfahrt nach Klosterlechfeld. Als 1817 die bayerischen Gemeinden durch königliches Edikt frei wurden, entwickelte sich die Landwirtschaft, die Zahl der Nutztiere und der Anbau von Kartoffeln, Flachs und Klee stiegen beträchtlich. Im königlichen Wald wurden die Nutzungsrechte ausgeschöpft.

Vor dem 1. Weltkrieg gab es in Denklingen 172 Häuser, 1064 Einwohner, einen Arzt, ein Schulhaus, drei Lehrkräfte, einen Bahnhof an der 1886 erbauten Bahnlinie Landsberg-Schongau, Molkereien, Forstamt und seit 1917 auch elektrisches Licht. Die von den Römern neu ausgebaute, im Jahre 46 n. Chr. vollendete Via Claudia von Augsburg nach Füssen bestand teilweise schon vorher. Im Abschnitt Geratshof – Denklingen – Dienhausen teilten sich die Linienführungen, denn die Römer zogen hinab nach Abodiacum (Straßenkreuzung Epfach) und kamen erst bei Füssen wieder auf eine gemeinsame Strecke. Die vorgeschichtliche Straße zwischen Asch und Denklingen, welche später als Postweg verblieb, führte etwa entlang der heutigen Bahnlinie, dann durch das Dorf und weiter nach Dienhausen. Die andere Römerstraße von Westen (Cambodunum = Kempten) zog über Oberzell – Dienhausen am südlichen Ortsrand von Denklingen hinab nach Abodiacum – Epfach.

Epfach

Epfach hat eine handvoll Läden, eine Wirtschaft und ein reges Vereinsleben mit langer Tradition. Vor allem aber hat es eine reiche Geschichte, die in der römischen Öllampe im Epfacher Wappen ihren Ausdruck gefunden hat. Epfach - früher Abodiakum, Abuzakum, Eptatikum, Eptiacus genannt - bestand schon vor Zeiten als keltische Sippensiedlung, die sich nach dem Geschlechte eines Mannes namens Abod oder Abud benannte. Die Römer waren schon 14 v. Chr. am Lech und haben auf dem Lorenzberg eine Militärstation errichtet. Später entwickelte sich an der Stelle des heutigen Dorfes eine Stadt mit dem Namen Abodiacum, welche mit dem Recht der Selbstverwaltung und mit dem Sitz einer Kreisbehörde ausgestattet war. In Abodiacum kreuzten sich die einstigen Römerstraßen Augsburg - Verona (Via Claudia Augusta) und Kempten - Salzburg. Hier war auch die Stelle des Lechübergangs.

Prominentester Bürger von Abodiacum war Claudius Paternus, ein weitgereister Mann und ehemaliger Statthalter der Provinz Noricum. Ab etwa 260 n. Chr. zogen sich die Römer wieder auf den Lorenzberg zurück und sicherten ihn mit einer Umfassungsmauer. Insgesamt 400 Jahre lang lebten römische Soldaten und Zivilisten in Abodiacum. Das "Museum Abodiacum" in der Ortsmitte gibt in Texten, Modellen und ausgewählten Funden einen Überblick über diesen Teil der Epfacher Geschichte.

Nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft entwickelte sich die neue christliche Siedlung Eptiacus. In den nun folgenden Jahrhunderten hören wir von verschiedenen Edelgeschlechtern und Herren von Epfach. Aus einem alten Adelsgeschlechte Epfachs entstammte der Heilige Bischof Wikterp, Bischof zu Augsburg (736 – 753). Er fand 756 in der St.-Lorenz-Kapelle zu Epfach seine letzte Ruhestätte, bis man seine Gebeine 1064 nach Augsburg überführte. Weitere Informationen zum Heiligen Bischof Wikterp finden Sie unter: www.bautz.de

In den kommenden Jahrhunderten treffen wir als Besitzer Sprösslinge bzw. Gutsherren von Epfach:
Um 1150 Hartmann Werner, Wolfhold, Walter, Ozi und Konrad von Epfach. Im 13. Jahrhundert Georg und Heinrich von Schwangau, später Swigger von Mindelberg und das Klosterstift Steingaden. Um 1307 die Gebrüder Gerauter oder Gruiter, um 1367 Hipolt zu Seefeld. 1421 Herzog Ulrich von Teck, um 1426 Bertlin von Waal-Aresinger, um 1479 Wilhelm von Zell, um 1503 die Herren von Frundsberg. Bischof Wikterp, der später heiliggesprochen wurde, lebte um 750 in Epfach, die Gründung der Dorfkirche geht auf ihn zurück. Der Legende nach soll er den Hl. Magnus (St. Mang) von Epfach aus zur Missionierung ins Allgäu gesandt haben.
Die Seherin Herluka hielt sich um 1100 in Epfach auf. Diese hochgebildete Frau hielt Verbindung zu Äbten und adeligen Laien im süddeutschen Raum, deren gemeinsames Ziel die Reform der Kirche war. Weitere Informationen zur Heiligen Herluka finden Sie unter: www.bautz.de Im spanischen Erbfolgekrieg im Jahr 1704 wurden sieben Ortsbewohner von ungarischen Husaren erschlagen. Daran erinnert ein Gedenkstein am südwestlichen Ortseingang von Epfach.

Kaiser Claudius errichtete um 40 – 50 n.Chr. Abodiacum als bedeutendsten Straßenknotenpunkt im südlichen Bayern. Über Epfach führte damals die große Ost-West-Verbindung Salzburg-Kempten und die Nord-Süd-Route Via Claudia. Die Augusteisch-frühtiborischen Anlagen auf dem Lorenzberg, einer Lechschleife, wurden auch in der Frankenzeit als Festung weiterbenützt. Der Allgäuapostel St. Mang soll dort mit Bischof Wikterp von Augsburg zusammengekommen sein, um Missionspläne zu besprechen. Aus der spätrömischen Kirche des 4. Jahrhunderts wurde eine frühchristliche Lampe entdeckt, die symbolhaft im Wappen dargestellt ist.